„Völker hört die Signale“ aus Kanada – Justin Trudeau erreichte die absolute Mehrheit mit Steuererhöhungen für Reiche

23.10.2015 (Agenda 2011-2012) Zum ersten Mal in der Geschichte stehen Steuererhöhungen für einen deutlichen, überraschenden Wahlsieg. Trudeau stimmt nicht das alte Kampflied der sozialistischen Arbeiterbewegung an, sondern will Kanada über Steuererhöhungen für Reiche und hohen Investitionen in die Infrastruktur sanieren. Damit stellt er sich gegen Konservative im eignen Land und gegen konservative Kräfte und Regierungen in anderen Demokratien.

Trudeau läutet eine neue Phase von einer demokratisch ausgerichteten Staats-Finanzierung ein, die in dieser Form neu ist. Er stellt sich damit vorläufig gegen Staats- und Regierungschefs, die mit Steuererhöhungen liebäugeln, sie aber nicht gegen die Macht von Reichen, Lobbys, Unternehmerverbänden und Medien durchsetzen können. Sigmar Gabriel forderte vor der letzten Bundestagswahl höhere Steuern für Besserverdiener, wovon er nach der Wahl nichts mehr wissen wollte.

Mit der Entscheidung für höhere Steuern wenden Kanadas Bürger Schaden von sich selbst ab. Es steht für eine angemessene loyale und paritätische Beteiligung aller Gesellschaftsschichten an den Kosten Kanadas. Dies lässt Folgerungen zu, dass weitere Staaten sich diesem Modell anschließen werden – müssen. Die USA, Kanada und EU-Staaten sind mit 18,5 Billionen Euro überschuldet. Das liegt daran, dass die Staatsausgaben in den letzten 40 Jahren höher waren als die Staatseinnahmen.

In den USA kämpfen – wie weltweit – Erzkonservative, Megavermögende, Konzerne und Medien gegen Steuererhöhungen für Reiche, Steuersenkungen für Beschäftigte, gegen Sozialsysteme, weil sie jeden Dollar oder Cent in die eigene Tasche stecken wollen. Ein Paradebeispiel ist die größte Volkswirtschaft in Europa und die viertgrößte der Welt, Deutschland. Es hat als eines der letzten Länder der EU, am spätesten den Mindestlohn von 8,50 Euro eingeführt.

In Deutschland ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP) seit 2008 um 27 Prozent gestiegen, die Staatschulden um 21 % und die Einnahmen/Ausgaben des Bundeshaushaltes um plus 5 %. Deutschland ist mit rund 280 Milliarden Euro überschuldet. Hinzu kommt ein Investitionsstau von 320 Mrd. Euro. Mit höheren Steuermehreinnahmen von 100 Mrd. Euro wurden Haushaltslöcher gestopft.

Es besteht ein aktueller Finanzbedarf von rund 600 Mrd. Euro. Der Bundeshaushalt hat 2014 Einnahmen- und Ausgabenvolumen von 298 Mrd. Euro. Davon entfallen auf Schuldzinsen rund 27,8 Mrd. Euro, 155 Mrd. Euro auf Sozialsysteme/Wehretat und 27 Mrd. Euro auf allgemeine Regierungskosten. Wie will Wolfgang Schäuble, die schwarze Null vor Augen, mit den verbleibenden 90 Mrd. Euro soziale Gerechtigkeit sichern, 600 Mrd. Euro Finanzbedarf deckeln und die großen Aufgaben, die großes Geld kosten, finanzieren?

Wie und wann wird der Staat seiner Aufgabe gerecht, die Bezüge von 12 Millionen Armen an die Armutsgrenze von 979 Euro anzupassen? 17,5 Mio. nicht organisierte Beschäftigte erhalten Stundenlöhne von unter 5, 6,7,8, und 8,50 Euro. 4 Millionen Rentner beziehen Bruttorenten von unter 500 Euro und 5,45 Mio. unter 700 Euro. (Statista). Das ist sozial verwerflich. Die Initiative Agenda 2011-2012 stellt sich gegen diese Entwicklung. Das Ziel ist eine angemessene Beteiligung aller Gesellschaftsschichten an den Kosten des Staates.

Bereits im Mai 2010 wurde der Öffentlichkeit ein Sanierungskonzept mit einem Finanzrahmen von über 275 Mrd. Euro vorgestellt, das für ausgeglichene Haushalte und Rückführung der Staatsschulden steht. Das Gründungsprotokoll ist als Sachbuch erschienen und exklusiv bei Agenda 2011-2012 für 6,95 Euro (Inklusiv MWST. und Versandkosten) erhältlich. In über 400 Fachbeiträgen (Pressemitteilungen) werden Lösungsvorschläge für die großen Probleme angeboten. Agenda 2011-2012 war Justin Trudeau um über 5 Jahre voraus.

Union für Soziale Gerechtigkeit

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