Rentner – Die geprellte Generation

17.04.2015 In den Niederlanden erhält jeder Rentner eine Rente von 1.050 Euro, Eheleute je 746 Euro, ob sie gearbeitet haben oder nicht. Haben sie gearbeitet ist das ihr Lohn für eine Lebensleistung der sich sehen lassen kann und dem Zeitgeist entspricht. Haben sie das in Folge von Krankheit, Arbeitslosigkeit, Mutterschaft oder Invalidität nicht geschafft, haben sie in besonderem Maße gelitten, erhalten sie dafür im Alter eine solidarische Rente.

Wer von 2008 bis 2014 in Rente ging, hat im Alter nichts zu lachen. Ob er zu den 1.1 Millionen Beschäftigten gehört die einen Stundenlohn unter 5 Euro, zu den 2,1 Mio. mit einen Stundenlohn unter 6 Euro, den 3,4 Mio. Millionen unter 7 Euro, den 5 Mio. unter 8 Euro oder den 5 Mio. Beschäftigten die unter 8,50 Euro gehört, er bekommt eine „saftige“ Niedrigrente. Davon betroffen sind 17.467.752 Beschäftigte im Niedriglohnbereich 2008 (abhängig Beschäftigte, inklusiv Teilzeit und Minijobs). 25.889.439 erhielten einen Stundenlohn über 8,50 Euro.

Eine unmittelbare Folge sind Niedrigrenten. In Deutschland gibt es Bruttorenten mit verschiedenen Gütesiegeln. Die Durchschnittsrente von 1.150 Euro erhalten Beschäftigte die ihr Leben lang durchgehend gearbeitet haben. 768 Euro West und 827 Euro Ost erhalten die, die nicht durchgearbeitet haben. Dann gibt es die abschlagsfreie Rente mit 63 Jahren und die Mütterrente. Nach der Bundestagswahl 2017 soll es für Menschen die ein Leben lang im Niedriglohnsektor gearbeitet haben, die so genannte solidarische Lebensleistungsrente geben.

Und nun das schier Unglaubliche, es soll erstmals eine „Nettorente“ gezahlt werden. Geplant sind 666 Euro (Brutto 756 Euro) West und 766 Euro Ost (Brutto 828 Euro). Dann könnte man den Ruheständlern doch gleich die bestehenden Bruttobeträge von 768 West und 827 Euro Ost einräumen. Die Initiative Agenda 2011-2012 stimmt mit der Union für Soziale Sicherheit für eine Grundrente (solidarische Bürgerrente) von 950 Euro, Eheleute je 650 Euro.

Deutschland ist das Niedriglohnland Nummer 1 in Deutschland, in dem 2 Millionen arme Kinder und Alleinerziehende leben die nicht wissen, wie sie über die Runden kommen sollen. Das verdanken wir einer Gesellschaft die sich über Wirtschaft definiert. Politische Diskussionen werden immer unmenschlicher. Bürger werden mit Problemen, Konflikten und Zahlen konfrontiert, die sie nicht verstehen können. Frust und Ablehnung machen sich breit, da die Menschen meinen sowieso nichts ändern zu können.

Seit rund 50 Jahren sind die Staatsausgaben höher als die Staatseinnahmen. Quer durch alle Haushalte haben sich Mangels Kasse und Klasse Probleme aufgebaut. Kiesinger, Brand, Schmidt, Kohl, Schröder und Merkel, Gewerkschaften und Unternehmen sind dafür zuständig. Es sind keine Anzeichen vorhanden, dass sie gemeinsam in der Lage sind sich stärker für mehr soziale Sicherheit der Bürger zu engagieren.

Unternehmen stehen für einen Umsatz von rund 5.750 Milliarden. Mit Ihrer Macht drücken sie auf politische Entscheidungen zu ihren Gunsten. Wer wird Unternehmen und die Finanzelite bewegen, sich angemessen an den Kosten des Staates zu beteiligen?

Die Initiative Agenda 2011-2012 und die „Union für Soziale Sicherheit“ wollen etwas ändern. Die Initiative Agenda 2011-2012 stellte der Öffentlichkeit im Mai 2010 ein Sanierungskonzept mit einem Finanzrahmen von 275 Milliarden Euro vor, das für ausgeglichene Haushalte und Rückführung der Staatsschulden steht. Nach erfolgreichem Start, einer Testphase von 5 Jahren und über 5 Mio. Seitenaufrufen übernimmt die „Union für Soziale Sicherheit“ federführend das Programm und Managementsystem von Agenda 2011-2012.

Union für Soziale Sicherheit

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