USA, Japan, Europa – 18,8 Billionen Euro Einnahmeverluste

25.06.2015 Es ist so als wenn Alkoholiker Alkoholkranke therapieren würden. Die Staats- und Regierungschefs sind zu Hause nicht in der Lage ihre Haushalte und Staatsschulden ausgeglichen zu gestalten, richten aber über Griechenland. Es ist eine alte schlechte Tradition, dass seit Jahrzehnten die Staatsausgaben höher sind als die Staatseinnahmen. Gründe gibt es viele. Die Beschäftigten zahlen Lohnsteuern bis 42%, Unternehmen leisten einen Beitrag von rund 25 Prozent. Die Finanzelite mit ihren 12 Billionen Euro Privatvermögen zahlt keine Vermögenssteuern. Das ist sozial verwerflich.

Das Schuldentrio findet das durchaus in Ordnung. In Deutschland wurden in den letzten 40 Jahren 25 Steuerarten abgeschafft, darunter die ausgesetzte Vermögenssteuer und die Börsenumsatzsteuer. Die Steuereinnahmen aus 500 Mrd. Euro vererbtem Vermögen lagen 2014 gerade einmal bei rund 5 Milliarden Euro = 1 Prozent. Es ist kein Zufall, dass im Rhythmus der Bundestagswahlen der Spitzensteuersatz von 56% auf 42% gesenkt wurde. Gleichzeitig wurde die Arbeitsleistung der Beschäftigten mit immer niedrigeren Löhnen und Gehältern gewürdigt und die Lohnnebenkosten gesenkt.

Deutschland, die größte Volkswirtschaft in Europa und die Viertgrößte der Welt, ist mit rund 400 Mrd. Euro überschuldet und schiebt einen Investitionstau von 320 Milliarden Euro vor sich her. Hinzu kommt, dass das deutsche Steuerrecht in den vergangenen Jahren immer ungerechter geworden ist. Während insbesondere Vermögende und Unternehmen entlastet wurden, müssen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer immer mehr zur Finanzierung öffentlichen Aufgaben beitragen.

Die Balance zwischen Niedriglohn, Dumpinglohn, Minijobs, Leiharbeit, Werkverträge, Niedrigrenten, Kinderarmut, Alleinerziehenden und einer Finanzelite die sich nicht angemessen an den Kosten des Staates beteiligt, ist verloren gegangen. Wenn sich neue Einnahmequellen erschließen, wie bei der Kapitalertragssteuer, die laut Schäuble jährlich 40 Mrd. Euro in die leeren Staatskassen spülen würde, passt man zu Gunsten des Finanzadels. Großbritannien lehnt diese Besteuerung kategorisch für die EU ab, ist aber Nutznießer davon mit rund 4,5 Mrd. Euro Einnahmen pro Jahr.

Griechenlands Schulden lagen 2011 bei 355,17 Mrd. Euro. Nach einem Schuldenschnitt von 100 Mrd. Euro betrugen sie 2012 wieder 303,92 Mrd. Euro (Statista). Die Banken erhielten nach Genehmigung durch den IWF, EZB und der EU von der griechischen Notenbank Notkredite von fast 88 Mrd. Euro. Die Notoperation von fast 500 Mrd. Euro hat nichts bewirkt. Mit einem Bundeshaushalt von 18 Mrd. Euro, minus 10 Mrd. Euro Zinsen und rund 2,5 Mrd. Euro weniger Steuereinnahmen (1,7 Mrd. bis Juni 2016), also 5,5 Mrd. Euro, ist Griechenland ein hoffnungsloser Fall.

Die EU hat 240 Mrd. Euro zugeschossen, die Hälfte davon sollte durch einen Schuldenschnitt und die andere Hälfte durch das Ankaufprogramm der EZB, getilgt werden. Alle anderen Lösungen bergen große Risiken und kosten wesentlich mehr. Die Initiative Agenda 2011-202 stemmt sich gegen diese Entwicklung. Bereits im Mai 2010 wurde der Öffentlichkeit ein Sanierungsprogramm mit einem heutigen Finanzrahmen von 275 Mrd. Eurovorgestellt vorgestellt, das für ausgeglichene Haushalte und Rückführung der Staatsschulden steht.

Jedermann kann dazu beitragen, dass diese Ziele erreicht werden, am besten durch seine Mitarbeit als Mitglied, Gründungs-, Fördermitglied oder Spender in der „Union für Soziale Sicherheit“ – herzlich willkommen!

Union für Soziale Sicherheit